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Vorbereitungen zur Hochzeit

Es war 1977. Volker und ich wohnten jeder bei seinen Eltern (die offizielle Version). Allerdings hatten wir beschlossen, den Rest unseres Lebensweges zusammen zu gehen. Als Pärchen, das in 'wilder Ehe' lebte, war es gar nicht einfach, eine Wohnung zu finden.

Wir überlegten nicht lange und da wir ja sowieso zusammen bleiben wollten, warum also nicht heiraten...

Da ich aus Gesprächen mit meinen Eltern wußte, daß sie Volker nicht gerade freundlich gesonnen waren, beschlossen wir, heimlich zu heiraten, damit sich niemand aufregt. Leider war es 78 noch üblich, das Aufgebot 6 Wochen vorher auszuhängen. Und wie das so ist, wenn man neugierige Verwandte hat, blieb unser Wunsch zu heiraten nicht heimlich.

Ich wurde von meinen Eltern zur Rede gestellt und man versicherte mir, daß mein Vater aus Protest nicht zu meiner Hochzeit käme, da er ja anscheinend nicht erwünscht war (sonst hätten wir ja nicht heimlich das Aufgebot erstellt).

Am 25.08.1978 war dann der große Tag, um 12:30 Uhr sollte die Trauung stattfinden. Wir hatten damals einen alten Mercedes 190 DC - handgerollt in diversen Grüntönen. Mein Programm sah folgendermaßen aus: Zuerst die Sachen suchen, die ich zur Hochzeit tragen würde, nämlich einen weißen bodenlangen Rock mit schwarzen psychedelischen Mustern drauf, dazu passend eine dünne, weiße Baumwollbluse mit schwarzer Stickerei am Halsausschnitt und an den Ärmeln, meine Wildlederboots und eine selbstgehäkelte, weiße Stola (dreieckig). So, alles gefunden und zurechtgelegt. Dann schnell zum Frisör. Das dauerte und dauerte und dauerte. Und weil das so lange dauerte, hatte ich keine Zeit mehr, unseren Trauzeugen in Holland abzuholen und Volker hatte damals noch keinen Führerschein...

Nun gut. Hastig umgezogen und zu Volker...Seiner Mutter sagten wir dann, sie solle sich doch mal setzen, weil wir ihr was zu sagen hätten. Dann erzählten wir ihr, daß in einer halben Stunde unsere standesamtliche Hochzeit sein würde.

Unvermittelt brach sie in Hektik aus und meinte, daß sie ja dann noch ein paar Salate machen wollte und wieviele Gäste denn eigentlich kämen...Wir konnten sie beruhigen. Es war ja niemand eingeladen außer den Trauzeugen, von denen ich ja den einen nicht abholen konnte, der andere glücklicherweise im Ort wohnte.

Wir einigten uns darauf, daß wir alle Leute, die kämen dann mit zu ihr bringen sollten. Just in diesem Moment kam Volkers Stiefvater zum Mittagessen nach Hause und er erklärte sich bereit, unseren fehlenden Trauzeugen zu ersetzen.

Hastig zum Standesamt und dann war es soweit. Endlich wurde aus Fräulein Queck Frau Grotjahn, geb. Queck. Man war ich stolz. So ein schöner neuer Name. Die Hochzeit selbst wurde an anderer Stelle schon beschrieben.

Meine Mutter war entgegen dem ausdrücklichen Willen meines Vaters doch zur Hochzeit gekommen und wir haben anschließend bei Volkers Mutter zu Hause gesessen, die leckeren Salate gegessen, die sie gemacht hatte und wir hatten einen wirklich schönen, friedlichen Nachmittag.

Am 25.08.2003 feierten wir gemeinsam mit meiner Mutter und unseren Trauzeugen unsere Silberhochzeit und ich bin froh, dass ich damals nicht auf meinen Vater gehört habe, der meinte: "Guck' Dir den doch mal an: seine Haare sind ja länger als deine! Und kann der sich keine Hosen ohne Löcher leisten? Und erst diese scheussliche grüne Jacke! Kind, Du weißt doch: solche spritzen Hasch! Nimm Dir lieber ein Beispiel an deinen Cousinen..."

Nun, wenn ich das getan hätte, dann hätte ich jetzt einen Stall voll Kinder, wäre mehrmals geschieden und unglücklich:-)

Übrigens, seine Haare sind immer noch länger als meine:-)

Zuletzt geändert am 11.10.2008 23:24                Zurück zur Hauptnavigation

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