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Heute nacht - ein langes Klagelied

Ich weiss, viele von Euch zählen zu den von nachtaktiven katzen Geplagten. Ich stelle nunmehr fest: in diesem Haushalt ist das Phänomen ein sommerliches. Aber was für eins!

Je früher es hell wird, desto eher wird das heimische Gekatze wach. Das geht hier nun schon seit Wochen so. Jede Nacht - und je kürzer diese ist, desto früher schreit das Katz nach morgendlicher Bespaßung [1] - werde ich geweckt. GUTEN MOOOORGEEEEEN!!!

Das geht vom Lärm, der mich doch stark an die Trompeten Jerichos erinnert, bis hin zum leisen, perfiden Kratzen an irgendwelchen Lieblingsgegenständen meinerhalber. Auf michliches Draufspringen vom höchsten erdenklichen Punkt wird auch gern genommen. Was ebenso viel Vergnügen bringt, sind Verfolgungsjagden quer durchs Schlafzimmer[2].

Kurz: Jede meiner so schlafeskurzen Nächte ist unterbrochen vom kätzischen Rauswurf aus dem menschlichen Schlafgemach. Nicht, dass die Hunger hätten: Nein! Die Näpfe sind um diese Zeit meist noch halb voll... Nun wunderte ich mich, dass ich des Tages immer müder und der Arbeit immer abgeneigter wurde (manch einer mag nun sagen: ach?), und so entschloss ich mich am vergangenen Abend: die Tür bleibt zu! Aus die Maus!

Ihr werdet denken: Gekratze und Gemaule an der Tür des Schlafgemaches? Weit gefehlt! Ohne Mucks und ohne Murren wurde die geschlossene Tür akzeptiert. Wer schlecht damit leben konnte war... ich. Mir fehlte das Aufmirrumtreten und das 'Mich-verdrehen-damit-der-kater-schlafen-kann', sowie schlicht und einfach ein tiefes, lautes und zufriedenes Schnurren, um selbst in den Schlaf zu finden. Es gelang, glaube ich, inmitten der dritten ???-Kasette.

Um 4.15 Uhr: Ich schrecke hoch! Bin hellwach! Es dämmert, die ersten Vögel zwitschern leise, mein Biorhythmus hat sich auf die nächtliche Unterbrechung augenscheinlich eingestellt. Grmpf! Aber: Kein Katz ist zu hören. (?) Ich stehe auf, öffne die Tür einen Spalt breit: Kein Katz zu sehen. Ich sehe nach: da liegen die Herrschaften selig schlummernd, einträchtig aneinander gekuschelt.

Um es goethisch zu beschreiben:
Über allen Gipfel ist Ruh,
in allen Wipfeln hörest Du
kaum einen Hauch.
(oder so ähnlich)

Ich wanke also wieder ins Bett und finde erstaunlich schnell Ruhe bis - ja, ich hatte die Tür natürlich _nicht_ wieder geschlossen - also bis es um 6.00 Uhr [3] direkt neben meinem Kopf schallt: GUTEN MOOOORGEEEEEN!!!

Ich bin hoch gespannt, was die heutige Nacht bringen wird. Eines jedoch ist gewiss: die Tür bleibt zu! Ich gehe nicht gucken, nicht aufs Klo, nix! Ich packe mir irgendetwas ca. 6kg schweres auf die Bettdecke, um die optimale Schlafposition zu finden. (Gibt es eigentlich CDs' mit Katzenschnurren?) Ich werde meine Ruhe finden. So ich will, und so es geht.

Ich wünsche allen spätabendlichen Lesern eine gute Nacht!

Grüße von
Birte mit den Augenringen, 17.06.2004

[1] derzeitiger Rekord: 4.33 Uhr
[2] bis hinter die schön klappernde Holzjalousie: Kater sitzt davor, Katze dahinter und vermöbelt Kater (der kriegt es einfach _nicht_ hin auch dahinter zu springen) durch die Holzlamellen
[3] wichtige Fußnote: ich _hätte_ heute ausschlafen können!

Zuletzt geändert am 11.10.2008 23:24                Zurück zur Hauptnavigation

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