Mein Held
Hallo Gemeinde,
lang nix mehr von und über hier geschrieben - kurz gesagt: unser Leben ist langweilig... oder doch nich? Jedenfalls geschah in den vergangenen Monaten nichts NG-reif-berichtenswertes. Den Katzen geht es (zumindest in physischer Perspektive) augezeichnet. Psychisch hat man, zumindest wenn man Kater ist und Moses heißt, hier schon zu leiden.
Und so begab sich heute in der Früh folgende Begebenheit:
Es ist Samstag. Nachdem die zweibeinigen Bewohner dieses Appartements in den letzten Tagen ausgesprochen fleißig im mütterlichen Haushalt renovierten beschlossen sie: dieser Tag wird ist und bleibt faul. Ausschlafen!
Moses sah das anders. Um sieben Uhr irgendwas begann er, zunächst sanft, dann aber immer nachdrücklicher darauf hinzuweisen, dass das, was im Napf ist, nicht mehr fressenswert sei. Pah! Denk ich. Denkste! Trockenfutter von vor ein paar Stunden kann durchaus als erster Frühstückssnack dienen. Moses war anderer Ansicht:
ICH HAB HUNGER!!!11
Ja, und? sag ich, dann friss doch. Machte er aber nicht. Moses greift lieber auf eine, wie wir dachten, längst der Vergangenheit zuzuordnende, ausgesprochen perfide Methode zurück: er begann, mit Nachdruck, das Regal neben meinem Bett auszzuräumen. Buch für Buch. Zettelchen fürZettelchen. Ungefähr 4 1/2 Minuten halte ich den Plan, dieses Verhalten komplett zu ignorieren, durch. Währenddessen schmiede ich Rachepläne.
Rache ist soooo süüüüss! :D Ich bequeme mich also aus dem Bett (ganz schnell und ganz kurz) und tu das Gemeinste, was man hier machen kann: ich hole den Staubsauger [1] und stelle ihn direkt vor das Regal!
Zupzupzup, Kater wech. Und ich schlaf noch ein paar Stunden.
Gegen 10:30 Uhr werde ich wieder wach. Es dauert eine Weile bis ich merke, dass das Katertier nicht da ist, wo es sein sollte [2]. Erst nach einigem Überlegen fiel mir seine morgendliche Missetat wieder ein. Fluchs räume ich also den Staubsauger weg. Der Kater bleibt allerdings verschwunden. Um 11:00 Uhr ist er immer noch nicht aufgetaucht. Langsam beginne ich, mir Sorgen zu machen. Er *kann* nur im Bad, in der Küche oder im Korridor sein. Ins Schlafzimmer traut er sich noch nicht. Glaub ich zumindest. Also geht die große Katersuche los. Emma läuft derweil durch die Wohnung und singt: Ich hab keine Angst vor niihix! Der Moses, der ist feige! Lalala! Und ich weiss, wo er iiihist!
Nach einigem Bitten ist sie auch bereit, mir seinen Aufenthaltsort zu verraten: Wir haben einen sehr kleinen schmalen Korridor. Vor der Wohnungtür (gerade so, dass die Tür zu öffnen ist) steht ein Schacht, hinter dem Rohre versteckt sind. Mit Sisal bepannt ein perfekter Kratzbaum. Zwischen Schacht und Tür haben wir ein Reaglbrett angebracht, auf dem wir alle möglichen Dinge verstauen, davor hängt ein kleiner Vorhang. Dahinter, hinter allen Aktenordnern, Bommelmützen und Schals, da sass mein Held und zitterte [3]. Das Dumme ist nämlich: Moses kann da rauf - aber nicht wieder herunter... (Emmi kann das ;-))[4]. Erst einmal hatten wir diese Situation, und wir haben auch eine gute Möglichkeit gefunden, den Kater zu befreien. Wir spielen dann "Stuhl-Fahrstuhl". Den Stuhl mit der Sitzfläche auf die Höhe des Regals gehalten, Moses tapst drauf, setzt sich mit dem dicken Po auf den Sitz und es geht abwärts (anstrengend bei mopsigen Katern, sag ich Euch!).
Naja, das war also das heutige Abenteuer... Mittlerweile herrscht hier wieder eitel Sonnenschein. Kater hat (neues) Futter gefressen, der Staubsauger steht wo er sein soll, und ich werde beschmust. :-)
Herrlich! [5]
Ein schönes Wochenende wünschen
Birte, Moses und Emma (der Gatte ist einkaufen), 30.07.2005
[1] gefährliches, mosesfressendes Monster
[2] an meinem Fußende oder neben meinem Kopf auf *meinem*
Kopfkissen
[3] Emmi war die Kratze rauf und hat einmal mit der Pfote
hingezeigt... Naja, fast. ;-)
[4] Wobei ich mich frage, ob er das nicht auch schon gemacht
hat, wenn wir nicht dahein´m weilen, und da er da gänzlich problemlos
wieder herunterkam ;-)
[5] Und ich habe auch keine Lust, heute staubzusaugen ;-)
