Das Morgenritual
Habe heute eine Mail bekommen in der es um besonders anhängliche Miezekatzen
ging und mußte so an den heuten Morgen denken oder überhaupt mein allmorgendliches
Programm.....
Wenn der Wecker klingelt, dann kommen erst mal zwei Pelzchen angewuselt
und setzten sich schon mal auf's Bett. auch ein zweites mal darf der Wecker
klingeln, beim dritten mal dann kommt Lars zum Zug und fängt an irgendwo
an mir rum zu knabbern, erst ganz vorsichtig dann immer mehr.
Mein erster Gang ist meist zur Frau Toilette beide Herren wuseln mit. hat
noch keiner von denen zur Kenntnis genommen das sie ihr Männerklo haben
und auf Damentoiletten vielleicht nicht so erwünscht sind, aber ich hab
es aufgegeben hysterisch zu kreischen (machen Frauen ja wohl so) und in
der Früh ist das auch entschieden zuviel Energieaufwand.
Jedenfalls hopst denn Tariel ins Waschbecken und wärmt es schon mal an (Frau
soll ja an das Gute im Kerl glauben), Lars springt auf den Wannenrand mir
gegenüber und erzählt mir eine Guten-Morgen-Badgeschichte. Wenn ich dann
wieder vom Klo runter bin, nimmt sich Larsi den Klodeckel und erzählt fröhlich
weiter, aber gnade mir Gott ich antworte nicht, dann kann er richtig laut
werden.
Derweil führe ich den Kampf ums Waschbecken mit dem pelzigem Teil was drin
liegt und es voll ausfüllt. Leider hat der Kerl auch noch so dickes Fell
das selbst Wasser aufdrehen nichts bringt, oder erst Stunden später, wenn
es denn mal durch das Fell bis an die Haut gekommen ist. Meistens gebe ich
es auf Zähne putzen zu wollen und trolle mich in die Küche. Die Helden selbstnatürlich
hinterher, wobei Lars meckert, daß er noch gar nicht fertig war mit der
Geschichte und ich solle gefälligst stehen bleiben. Richtig wach bin ich
meist immer noch nicht, schalte die Kaffeemaschine an und den Milchschäumer,
wobei es passieren kann, daß ein Kater quer steht und den Milchschäumer
verdeckt, weil immerhin sind Kater weitaus wichtiger.
Solange ich die Näpfe sauber mache, geht Tariel mal eben auf den Küchenkratzbaum
und schaut was im Hof so geboten ist, was meist nicht die Welt ist um die
Uhrzeit. Lars sitzt hinter mir am Küchenboden und ab und an bilde ich mir
ein, er würde mit den Krallen tippeln ob es denn nicht schneller ginge mit
dem Frühstück. Geschichte bekomme ich jetzt sowieso keine mehr von ihm,
weil ich ihn so schnöde ignoriert habe im Bad und einfach weggelaufen bin.
Irgendwann hab ich es dann auch geschafft, Futter in die Näpfe zu tun und
versuche, die dann ohne größere Zwischenfälle auf den Boden zu bringen.
Erfordert schon viel Geschick so kurz nach dem Aufstehen! Jetzt ist dann
meine Chance gekommen, ich laufe ins Bad, kann Zähne putzen und mir meine
Kontaktlinsen einsetzten, nur meist schaffe ich gerade mal ein Auge, dann
kommt Tariel angelaufen und will mir helfen. So Kochsalzlösung muß auch
superklasse schmecken, weil er immer das Aufbewahrungsteil ausschlabbert
- vielleicht so eine Art Schnaps nach dem Frühstück hab ich mir schon mal
überlegt, aber dann wär der Kerl ja... nein besser nicht drüber nachgedacht
und lieber die zweite Linse gerettet. Hab es auch schon mal nicht geschafft
und der Herr habt nicht nur die Lösung gesoffen sondern auch mein Auge verschluckt.
Da konnte er dann auch am Hintern schauen, ob er besser gesehen hat weiß
ich nicht, ich hab jedenfalls schlechter gesehen an jenem Tag.
Nun gibt es Kaffee für mich und die Herren versuchen mal die Sache mit 'Frau
ist sicher nicht ausgeschlafen und kann sich vielleicht schon nicht mehr
erinnern, daß sie unsere Näpfe gefüllt hat'. Schreckliches Gejammer und
Genöle aber in den meisten Fällen kann ich mich dunkel entsinnen das wir
das Napfprogramm schon hatten. Tariel geht dann seinen wichtigen Beobachtungsgeschäften
nach, Lars kommt mit ins Wohnzimmer - Kaffeetrinken ist ja sooooo gemütlich
und mittlerweile hat er es sich anders überlegt und ich krieg doch noch
das Ende der Geschichte erzählt.
Denke bei allen Pelzchenhaltern geht es ähnlich zu....
Merle, 24.11.2000