linke Ecke des Design-Rahmens

 

Du befindest Dich hier: Home ::

1. Mai 2009

Man stelle sich folgende Situation vor: ich, zufrieden mit der Welt, weil heute Feiertag ist und ich somit frei habe, liege nach dem Frühstück gemütlich im Bett. Nun, ehe es dazu kommt, muss ich

  • mich erst vorsichtig an Cottonball, der in malerischer Pose mitten im Einstiegsbereichs des Bettes liegt, vorbeifummeln,
  • dabei darauf achten, dass ich She, die am Fußende des Bettes mittig ruht, nicht trete,
  • Chiara, die zu meiner Rechten halb auf dem Kopfkissen ruht, nicht wegschubse,
  • darauf achten den GöGa, der schon friedlich und natürlich! völlig unbehelligt im Bett liegt, nicht dadurch zu stören, dass
    • nun Lady Mortisha, die wir gern "den Schatten" nennen, weil sie ihre Mama Chiara überall hin begleitet, mitbekommen hat, dass ich im Bett bin und deshalb sofort kommen muss, um den ihr angestammten Platz neben/auf Mama einzunehmen. Beim nun einsetzenden Gerangel um die "richtige" Position
    • verhindern, dass die Schwänze von Chiara und Lady Mortisha im Gesicht des GöGa landen und darüber hinaus
    • durch leises Zureden erreichen, dass Smoke, der am Fenster geruht hatte, den GöGa nicht als Landeplatz für den Flug über das Bett benutzt, sondern sich statt dessen entscheidet lieber den Fußweg über das Fußende zu nehmen - sein "Platz" ist sozusagen unterhalb von Chiara und Lady Mortisha, die inzwischen eng aneinandergekuschelt auf der rechten Hälfte meines Kissens ruhen.

Alle, ausser dem GöGa, schauen mich erwartungsvoll an. Es ist nämlich so, dass jeden Abend hier im Bett die "Leckerlie-Zeremonie" stattfindet und jetzt hofft man, dass man mich auch tagsüber mal weichkochen kann:-) Ha! aber in meinem Bett gelten meine Regeln:-) Ich ignoriere die Bande also, greife zu meiner Lektüre und will gerade das Buch aufschlagen...

...da kommt Owl. Owl hatte heute morgen noch nicht gefrühstückt und ist jetzt hungrig. Nun muss man wissen, dass Owl eine Gesichtsdeformation hat und deshalb nur sehr schwer allein essen kann - er wird also von Hand gefüttert. Ergeben füge ich mich in mein Schicksal, lege die Lektüre beiseite und nehme das Töpfchen mit TroFu aus der Schublade. Dabei mache ich den folgenschweren Fehler, mich aus Bequemlichkeit nicht vernünftig aufzusetzen, sondern mich nur ein wenig aufzurichten und dann nach links zu drehen, so dass ich an besagte Schublade herankomme. Ich schaffe es nicht mehr rechtzeitig, meine Beine in eine bequeme Position zu bringen - Owl liegt bereits mittig darauf. Ich fange an, Owl zu füttern.

Dies gestaltet sich schwierig, da ich mir irgendwie den Arm verrenke und Owl sich den Hals. Owl denkt nicht einmal daran, sich eventuell woanders hinzulegen. Ich lasse mich also ein wenig nach links sinken. Glücklicherweise habe ich den linken Ellebogen frei (auf diesem hocken normalerweise immer gern der Cottonball und/oder der Bandit) auf den ich mich abstützen kann. Der Fütterungswinkel kann auf diese Weise ein wenig optimiert werden. Owl beginnt ernsthaft zu essen. In meinem Bauch und auch in den Beinen breitet sich unangenehm heißes Prickeln aus. Während ich Owl konzentriert füttere, bemerke ich aus dem Augenwinkel wie Cottonball sich in Erwartung von etwas Leckerem in Position bringt. Er sitzt nun zu meiner linken Seite am Bettrand und macht Männchen. Jaha, der bettelt richtig. Auf dem Wasserbett gestaltet sich diese Aktion allerdings recht schwierig und er sieht dabei nicht wirklich elegant aus. Ich ignoriere ihn, was mir ehrlich gesagt recht schwerfällt und füttere den Owl weiter. Chiara und Lady Mortisha sitzen nun nebeneinander neben meinem Kopfkissen und erhoffen sich auch etwas. Cottonball wiederholt seinen Bettelversuch. Smoke lässt mich durch besonders lautes Schnurren wissen, dass er auch noch da ist. Plötzlich geschieht es: Shes Augen öffnen sich mit einem unhörbaren aber gut sichtbaren "Zing" 1,5 mm weit, ansonsten bleibt Madame unbewegt.

Cottonball hat das Männchenmachen aufgegeben und tuppt mich statt dessen unentwegt an der Schulter. Chiara ist auch näher gerückt und auch sie tuppt mich an der Schulter. Zusätzlich zum Brennen in Bauch und Beinen habe ich nun kleine Schweißtröpfchen auf Stirn und Oberlippe...

Owl isst immer noch. Gerade reiche ich ihm das nächste Stückchen, da geschieht es: es fällt ihm auf das Pfötchen. Owl ist recht eigen, wenn es um seine Pfötchen geht. Er hebt das entsprechende Pfötchen, das durch den Aufprall des TroFu-Stückchens scheinbar schwerst verletzt wurde, und schaut mich sowohl vorwurfsvoll als auch leidend an. Dann erhebt er sich ganz von meinen Beinen und tritt ein Stück zurück. Ich versuche, ihm ein neues Stückchen zu reichen. Beleidigt durch die Ungeheuerlichkeit des Pfötchen-Vorfalls werde ich ignoriert. Das immer noch dargereichte Stückchen TroFu verschwindet in Smokes Mäulchen.

Dies scheint ein Signal für die anderen Wartenden zu sein. Ich gebe mich geschlagen und füttere die Bande reihum. Das Tuppen rechts und links hört auf. She öffnet die Augen ganz und setzt sich auf. Auch sie möchte nun ein Stückchen TroFu.

Inge ruht, die Katzen wie einen Kranz um den KopfDadurch, dass meine Beine nun frei sind, kann ich mich in eine bequemere Position manövrieren - langsam lässt das Brennen in Beinen und Bauch nach, es bildet sich kein neuer Schweiß. Das Töpfchen mit TroFu leert sich und ich spreche die magischen Worte "alles aufgegessen". Die Damen und Herren lassen sich nun ohne zu murren zum Schläfchen nieder. Ich stelle das Töpfchen in die Schublade zurück und lege schnell den Kopf auf mein Kissen, bevor Chiara und Lady Mortisha das Gerangel um den besten Platz am Kissen wieder beginnen.

Kaum liegt mein Kopf auf dem Kissen, kommt Owl, der mir gnädigerweise verziehen hat, legt sich auf meine Brust und dockt an meiner Nase an. Das tut er oft und gerne. Da ich das nur eine gewisse Zeit ertragen kann, versuche ich, Owl durch geschicktes Krabbeln rund um die Öhrchen von meiner Nase abzulenken. Dies gelingt leider nur bedingt - er dockt unmittelbar am Kinn an.

Da ich genau weiß, was als nächstes kommt, nehme ich mein Buch schonmal zur Hand. Und richtig, kaum habe ich es aufgeschlagen, nimmt Cottonball den Platz auf meinem linken Ellebogen ein. Allgemeine Entspannung macht sich breit und wir können zum Anfang dieser Geschichte zurückkehren, wo ich schreibe: ...ich, zufrieden mit der Welt, weil heute Feiertag ist und ich somit frei habe, liege nach dem Frühstück gemütlich im Bett :-)

CatManiac, 01.05.2009

Zuletzt geändert am 11.10.2008 23:24                Zurück zur Hauptnavigation

linke Ecke des Design-Rahmensrechte Ecke des Design-Rahmens