Plötzlich hast Du uns verlassen. Einfach so. Die letzten Tage waren wohl etwas viel für Dich. Erst die Zahnschmerzen, die wir viel zu spät bemerkten, dann das Zähneziehen. Du bekamst noch Infusionen gegen die Dehydrierung und weil Du so schwach warst, bekamst Du auch Nährlösung. Das Blutbild zeigte, dass alle Werte im grünen Bereich waren und wir waren guter Dinge, dass Du jetzt ohne Zahnschmerzen wieder richtig Spaß haben kannst.

Gestern abend haben wir Dich in der Klinik besucht und haben uns gefreut, dass es Dir, den Umständen entsprechend, besser ging. Du hast Volkers Bart geschnubbelt und mir hast Du Köpfchen gegeben und auf meiner Schulter gelegen.

Heute morgen um 9:30 rief der TA noch an und meinte, es ginge Dir gut, Du würdest ihn schon wieder anfauchen und dass Du heute noch dort bleiben solltest für eine weitere Infusion, aber morgen solltest Du nach Hause kommen...

Und dann kam der Anruf...

Einfach umgefallen bist Du und hast uns hier allein zurückgelassen. Wer wird jetzt Volkers Bart schnubbeln? Wer wird an mir reißen, auf mir liegen und mit mir kuscheln?

Niemand wird mehr auf der Einfahrt darauf lauern, dass ich nach Hause komme. Wie geschickt Du immer so hinter das Auto gegangen bist, dass ich nicht in die Einfahrt konnte. Wir machten ein Spiel draus: Ich nahm Dich hoch und trug Dich hinter das Tor, Du setztes Dich wieder hinter das Auto. Ich trug Dich wieder weg...

Keiner der anderen Katzen kennt die Stelle im Haus mit der besten Akustik so wie Du. Dein lautes und erstaunlich tiefes Mraooooou wird hier fehlen.

Weißt Du noch, als wir Dich das erste Mal im Tierheim 'de Kissel' sahen? Du warst derjenige, von dem sie sagten: Nehmen Sie den nicht! Der ist aggressiv! Wir nahmen Dich trotzdem und haben es, bis auf wenige Gelegenheiten, nie bereut. Du warst ein charmanter, liebevoller und überaus niedlicher kleiner Mann. Mit einem Fell wie Seide.

Ab 1994 begleitetest Du uns auf unserem Lebensweg und ich muss sagen, Du hast uns immer viel Freude gemacht und unser Leben eindeutig bereichert. Auch wenn wir Dich seit einiger Zeit 'Grumpy old man' nannten. Du weißt genau, warum.

Und weißt Du noch, als man Dir das Rückgrat gebrochen hatte und der TA meinte, Du würdest es nicht schaffen? Dem hast Du es aber gezeigt! Der wusste ja nicht, was für ein großartiger Kämpfer Du doch warst.

Und dann das böse Eosinophile Granulom, dass wir durch engagierte Recherchen unseres TAs in den Griff bekamen... Die letzten Jahre warst Du ja Gott sei Dank beschwerdefrei.

14 Jahre bist Du nur geworden. 14 Jahre, die Du uns treu begleitet hast. Du warst wie eins unserer Kinder und jetzt fehlst Du einfach, Du hattest eigentlich noch so viel Zeit.

Hast Du den schönen Schlafplatz gesehen, den wir für Dich ausgesucht haben? Da wo Du es gerne hattest. Am Rhododendron, in der Nähe der Eibenhecke... Wir werden dort für Dich noch ein Bäumchen pflanzen.

Ich hoffe, Tientje und Pim haben Dich an der Regenbogenbrücke abgeholt und Dir alles gezeigt, so dass Du dort gleich mit dem 'Dolce Vita' beginnen konntest.

Lass es Dir dort so gutgehen wie hier in Deinen besten Zeiten. Und schlaf schön.

In Liebe
Inge & Volker und die anderen, die Dich vermissen. Unvergessen bleibst Du für uns, darum haben wir hier Deine Bilder mal zusammengestellt.