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Mundgeruch beim Kater - FORL

Hallo zusammen,

auch meine Mieze hatte immer mal wieder Mundgeruch, und zwar mal stärker, mal schwächer, meistens aber gar nicht oder nur unauffällig. Gefressen und getrunken hat sie jedenfalls immer und auch keinerlei für mich sichtbare Krankheitszeichen gezeigt. Und obwohl es das eine oder andere mal schon wirklich sehr "herb" gerochen hat, habe ich mir keine echten Sorgen gemacht. Wer weiß schließlich schon so genau, was sich Freigänger im SB-Garten so alles einverleiben. Hatte ich gedacht.

Eines Tages dann, sie roch zu dieser Zeit wieder deutlich herber aus dem Maul, kam sie für mich völlig überraschend mit geschwollener und herausquellender Zunge von draußen herein, fraß und trank nicht mehr, weswegen ich mit ihr natürlich zum TA gefahren bin. Der schaute ihr nur kurz ins Maul (das - weit geöffnet - abartig intensiv nach dem angeblich "gewöhnlichen Mundgeruch" stank) und entdeckte defekte Zähne und hochgradig entzündetes Zahnfleisch. Die Ursache dafür war eine Erkrankung, die FORL abgekürzt wird. Es handelt sich dabei um eine Autoimmunerkrankung, ähnlich dem Prinzip des menschlichen Rheumas, die aber keine Gelenke sondern die Zahnhälse von unten (!) angreift und sie unter Begleitung entzündlicher Prozesse irreversibel abbaut. Erst in den letzten beiden von 5 Stadien ist die Läsion auch außerhalb des Zahnfleisches zu sehen, also durch den Blick ins Maul - vorher leider nicht! Die einzige Möglichkeit die FORL noch vor den Endstadien sicher zu diagnostizieren, besteht also nur durch das Röntgen des gesamten Gebisses. Mann kann dann u.U. die zerstörten Zahnhälse sehen, bzw. die Lücken, die sie hinterlassen haben.

30 - 70% aller Katzen, ab dem 5. Lebensjahr, sollen laut den jeweiligen Vet.-Med.-Studien von FORL betroffen sein. Mit falschem Futter oder mangelnder Pflege hat die Erkrankung jedoch offenbar nichts zu tun, da auch die großen Katzenarten daran erkranken. Möglicherweise könnten Viren oder Dysstress der Auslöser sein. Trotz der statistisch signifikanten Häufigkeit wird die FORL - die im fortgeschrittenen Stadium eine der schmerzhaftesten Erkrankung für Katzen überhaupt darstellt - von vielen Haustierärzten paradoxerweise NICHT diagnostiziert, resp. befundet. Man muss sie evtl. also erst einmal darauf ansprechen, und der geeignete Röntgenapparat.vorhanden sein (und DOSI über das passende Kleingeld verfügen)

Meine Mieze wurde vom TA jedenfalls gleich ins Schlummerland geschickt, die betroffenen Zähne gezogen und der Zahnfee übergeben ;-) Seitdem riecht Katzi dauerhaft wieder nach Katzi und ist erfreulich gut drauf!

Also, bitte beim Zahncheck auch die nicht oberflächlich sichtbare FORL mit berücksichtigen. Kostet zwar evtl. etwas mehr - spart dem Tier aber erhebliches Leid und Schmerz, falls positiv!

http://www.loetzerich.de/Gesundheit/FORL/forl.html

Grüße, Chrisch, Message-ID: <1171904976.657902.213160@j27g2000cwj.googlegroups.com>

Zuletzt geändert am 11.10.2008 23:24                Zurück zur Hauptnavigation

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