linke Ecke des Design-Rahmens

 

Du befindest Dich hier: Home ::

Homöopathische Impfung bei Katzen

Dr. Stephen Tobin, US-Vet, erläutert Nosoden in einem Beitrag in der "Zeitschrift für ganzheitliche Tiermedizin" (12/1992) so:

"Nosoden sind homöopathische Zubereitungen, zu deren Herstellung als Ausgangsstoffe Krankheitssprodukte verwendet werden. Die Tollwutnosode beispielsweise wird aus dem Speichel eines tollwutkranken Hundes hergestellt und wird schrittweise 1:100 verdünnt, mit starken Schüttelschlägen zwischen jedem Verdünnungsschritt."

Na, dann schüttelt mal schön. Ich würde mich darauf nicht verlassen, wenn ich ein reales Tollwutrisiko für unsere Kater annehmen müßte.

Tobin schreibt, er habe mit Nosoden gegen Zwingerhusten (eine Hundekrankheit) gute Erfolge erzielt, und er rät, die Nosodenprophylaxe anstelle der herkömmlichen Schutzimpfungen einzusetzen, "wo und wann immer das möglich ist". Genauer sagt er es in dem Beitrag nicht.

In dem Buch "Naturheilkunde für Katzen" zählt der Autor Dr. Wolfgang Becvar als Nosodenimpfungen u. a. folgendes auf: Scarlatinum (Scharlach-) -Nosode gegen Tollwut (offensichtlich also ein anderes Konzept als das von Tobin), Herpes-simplex-Nosode gegen FIP, und gegen FeLV und FIV soll die "Krebsnosode" Carcinominum helfen.

Na ja.

Auf altvetmed, einer Website für alternative Tiermedizin, heißt es in einem Beitrag von Dr. Susan Wynn: "Nosoden mögen eine Möglichkeit sein, sie ((die Tiere)) zu schützen; leider gibt es keinen überzeugenden Beweis dafür, daß Nosoden tatsächlich Krankheiten verhüten. Ein paar Studien, die in homöopathischen Zeitschriften veröffentlicht wurden, besagen, daß Nosoden die Schwere der akuten Krankheit vermindern und möglicherweise die Ausbreitung von Epidemien verhindern, aber es sind keine richtig kontrollierten Studien. Die Ergebnisse einer neueren, kontrollierten Studie besagen, daß Parvovirus-Nosoden im Challenge-Experiment ((dh die Versuchstiere wurden dem Erreger ausgesetzt)) gegen Parvo-Erkrankungen vollkommen versagten." ((Ich nehme an, daß hier die canine Parvovirose gemeint ist, eine der schlimmsten Infektionen bei Welpen. Die armen Versuchstiere.))

Wynns Text ist nicht ganz neu (2. Hälfte der 90er Jahre). Es scheinen aber keine Beweise für die Wirksamkeit von Nosoden nachgekommen zu sein. Ich habe neuere Jahrgänge der deutschen Fachzeitschriften für homöopathische/ganzheitliche Tiermedizin durchgesehen und nichts über Erfolge mit Nosoden bei Haustieren gefunden.

Es gibt US-Homöopathen oder -Vets, die die Gabe homöopathischer Mittel als Unterstützung bei unvermeidlichen Impfungen, zB gegen Tollwut, empfehlen, damit das Tier besser mit der Impfung fertig wird. Damit könnte ich mich noch anfreunden.

Liebe Grüße,

Mo Peichl und Kater, 11.06.2001

Zuletzt geändert am 11.10.2008 23:24                Zurück zur Hauptnavigation

linke Ecke des Design-Rahmensrechte Ecke des Design-Rahmens