Zahnstein bei Katzen
Zahnstein, Zahnerkrankungen, feline odontoklastische Resorption (FEOR):
Der Bildung von Zahnstein kann durch diätetische Maßnahmen nur schwer vorgebeugt
werden; eine Entfernung bestehenden Zahnsteins durch die Fütterung ist unwahrscheinlich.
Untersuchungen aus den USA haben gezeigt, dass die beste Vorbeugung gegen
Zahnerkrankungen die Gelegenheit zur Jagd ist, die allerdings mit anderen
Risiken behaftet ist.
FEOR wurde in dieser Untersuchung mit bestimmten (nicht namentlich genannten)
Fertigprodukten in Verbindung gebracht. Eine Zuordnung zu deren Konsistenz
(harte oder weiche Trocenfutter, Feuchtfutter) war jedoch nicht möglich,
ebenso wie zu bestimmten Inhalts- oder Zusatzstoffen.
Ein Zusammenhang mit der Auswirkung stark säuernder Produkte (Struvitprophylaxe)
sowie hoher P-Gehalte im Futter auf den Ca-Stoffwechsel wäre denkbar.
In Verdacht, an der FEOR-Ätiologie beteiligt zu sein, gerieten auch Milchprodukte
wegen des Lactatgehalts. Als Prophylaxe wird empfohlen, zwischen verschiedenen
Marken von Markenprodukten zu wechseln und auf Milchprodukte zu verzichten.
Inwieweit sich mechanische Effekte von Futtermitteln oder Spielzeug konstruieren
lassen, die zur Zahnreinigung beitragen, ist vorläufig unklar. Als prophylaktische
Maßnahme wurde außerdem eine Reduktion der Mineralstoffgehalte im Futter
mit dem Ziel einer veränderten Zusammensetzung des Speichels vorgeschlagen.
Die Zusammensetzung des Speichels kann durch die Fütterung nach Erfahrungen
bei anderen Spezies nur sehr begrenzt beeinflusst werden, es sei denn, es
treten tatsächlich Mangelsituationen auf. Daher dürfte diese Maßnahme nicht
erfolgversprechend sein.
(Kraft/Dürr, 5., überarbeitete u. erweiterte Ausgabe)