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Moritz, der Katzenhasser

Hihø liebe KatzenNG.

In den letzten Tagen treibt sich im Fürstengarten eine neue Katze umher, die anscheinend in den Fürstengartensischen Katzenclub aufgenommen wurde. Der Fürstengartensische Katzenclub besteht bislang aus Bill, Norbert, Nachbars Kater ("Kuhnscher Kater") und Sweety. Nun ist noch eine Schwarze dabei und scheint von den vier Altehrwürdigen akzeptiert worden zu sein. Ich merk's daran, das Norbert und die Schwarze in Eintracht aus dem Futternapf mampfen, und ich nun noch beherzter Futter nachfüllen darf.

Dabei gab es mal eine Zeit im Fürstengarten, wo einfach Stille war, wo kein Vöglein zwitscherte, keine Maus wuselte und vorallem: Keine Katze anwesend war. Nur einer: Moritz. (1992 - 1998) Moritz mochte drei Dinge nicht: Katzen, Kinder und am Bauch angefasst werden.

Moritz tauchte das erstemal im Fürstengarten irgendwann 1993 auf. Da ich zu jener Zeit außer meiner Colliehündin Katja und zweier Nymphensittiche kein weiteres Getier mein Eigen nannte, mir der kleine ausgemergelte und jämmerlich tuende Weiß-Grau gefleckte Kerl symphatisch war, kaufte ich Futter und fütterte ihn.

Einige Wochen später tauchte der eigentliche Besitzer auf, der Moritz suchte. Wir unterhielten uns, er nahm seinen Kater wieder mit, und drei Tage später war Moritz wieder bei mir. Die Besitzer; Müller, hatten ein kleines Problem: Sie hatten Kinder, andere Katzen und kraulten ihn wohl auch am Bauch. Moritz hasste Kinder, mochte keine andren Katzen und da ihm dort (in der Mitte von Stornfels) kein Ausweg blieb, flüchtete er wieder in den Fürstengarten (am Ortsrand). Hier gab es keine Kinder, keine Katzen, ich kraulte ihn nicht am Bauch und mit der Colliehündin verstand er sich prima. Müllers und ich einigten uns auf 50% Besitz, d.h. die linke Seite des Katers gehörte Müllers, die rechte uns.

Wenn also Moritz eine Verletzung auf der linken Seite gehabt hat, brachte Müller ihn zum TA, wenns auf der rechten war, ich. Moritz mußte nicht in die Dorfmitte zurück, und Müller war öfters im Fürstengarten, seine 50% Katerhälfte zu kraulen. Es war eine friedfertige Zeit. Müllers Sohnemann rannte durch den Fürstengarten und rief nach Moritz, dieser lag unbehelligt auf seinem Sessel in meiner Wohnung und ratzte, keine fremde Katze weit und breit.

Meine Colliehündin verstarb im Sommer 95 an einem Hirnschlag im stolzen Alter von 16 Jahren, und zwei Wochen später hielt Klein Leonid, ein aufmüpfiger und experimentierfreudiger Huskywelpe einzug. Moritz und Leonid waren sofort ein Team, jeder Spaziergang wurde zu zweit ausgeführt, Moritz zeigte Leonid, wie man Mäuse massakriert, fremde Katzen vertreibt und Kinder zu hassen hat. Leonid lernte schnell, lediglich Kinder mochte er.

Mit beiden erlebte ich Sternstunden, die mir unvergeßlich sind, wie etwa diese: Ich gehe abends immer eine Runde durchs Dorf, diese dauert etwa 30min. Leonid und mein Tempo war immer schneller als das von Moritz, der im Abstand von 200m maunzend hinterher keuchte.

Nun, wir kamen eines Nachts auch an einer Scheune vorbei, in der etwa 5 Katzenwelpen miaunzend spielten. Ich gehe mit Leonid vorbei, keine Anzeichen von den Katzen. Wir sind 200m weiter, als plötzlich ein Chorus kleiner Katzenstimmen "Miiiiiiiiiinz" brüllt und mein Moritz entgeistert "Mauuuuunz" schreit. Ich blicke mich um, mein Lichtkegel der Stirnlampe (unbeleuchteter Feldweg) trifft auf etliche kleine Katzenaugen und auf zwei weitaufgerissene, mit deutlicher Panik gezeichneten Augen meines katzenhassenden Katers Moritz. Ich sah deutlich, wie die kleinen Katzen den großen Onkel mal näher in Betrachtung nehmen wollten und dieser - kein anderer als Moritz - panikartig zu einem Fluchtsprint in meine Richtung ansetzt und sich hinter Leonid verschanzt.

Auch wollte meine Mutter Moritz nur einmal anheben, berührte aber seinen Bauch. Leute, so lange Krallen wie in diesem Moment habe ich noch bei keiner anderen Katze gesehen. Meine Mutter ist Katzen gewohnt, aber das von einem Hieb Narben bleiben... tja... Nun, Moritz wurde an einem Herbsttag im Jahr 1998 von einem besoffenen Stornfelser angefahren und starb 20min später in den Armen eines Mädchens hier aus dem Dorf, die Augenzeugen war. Ein rabenschwarzer Tag. Leonid, inzwischen lebte auch Aisha bei uns, suchte den Kater wochenlang - vergebens. Es dauerte gut ein halbes Jahr, bis erste fremde Katzen sich wieder in den Fürstengarten wagten.

So weit Maico, 16.04.2001

Zuletzt geändert am 11.10.2008 23:24                Zurück zur Hauptnavigation

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