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Zwischen den Welten

(Heinz Schmitz, 01-2004)

Thomas, alter schwarzer Kater, Du meine fünfte Katzen-Liebe, weiser Herr mit neunzehn Jahren, schenktest die fünf letzten mir, jeden Tag davon ich flehte, heimlich, innig: Bleib noch hier!

Diese Welt, die unsere heute, voller Leben, Licht und Wärme, ach, ich weiß es, ist nur eine. Stille, Starre, Ewigkeit warten unser, und ich fühle: Tod, Du machst Dich schon bereit.

Ach, wie wünsch ich uns zurück, Thomas, unsre jungen Tage, als der Körper unsrer Seele stets und willig Werkzeug war, unser Wollen durch ein Handeln stets sofort verwirklichbar.

Jetzt, ach, armer schwarzer Kater, Du mein zweites Ich, brauchst Du mich für Dein Begehren, siehst mich bittend an, und wenn ich Deinen Wunsch erfüllte, ach, so glücklich dann.

Kostbar sind die wachen Stunden, die mühsam Du dem Schlaf entringst, entsteigend Deinen Altersträumen und streckend Dich in diese Welt aus der dunklen, die uns, bald, ewig dann gefangen hält.

Ach, wenn ich, selber trostbedürftig, im Rhythmus Deines Schnurrens Dein Köpfchen tröstend streichle, so werden beide Eins wir, und in Trauer tief verloren, schweift unser Blick ins Himmelsrund.

Da seh ich zarte weiße Wölkchen ungestüm am Himmel spielen, wie voller Glück sich jagend kosen, auch am Regenbogen kratzen. War mir's, als seien's unsere Seelen, Ihr geliebten Katzen.

Zuletzt geändert am 11.10.2008 23:24                Zurück zur Hauptnavigation

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